Mimik und Gestik

Textnachrichten müssen nicht nur auf stimmliche Nuancen verzichten, sondern auch auf Körpersprache. Es gibt kein Augenzwinkern, das anzeigt, dass man scherzt, kein Schulterzucken, um Ratlosigkeit anzuzeigen.

Obgleich man diese Gesten in Texten nicht direkt vermitteln kann, gibt es einige Zeichen, mit denen man Gesten simulieren kann.

Smileys

Mimik kann durch so genannte "Smileys" oder "Emoticons" vermittelt werden: dies sind kleine "Zeichnungen", die Gesichtsausdrücke wiedergeben. Dies sind die drei bekanntesten und beliebtesten:

:-)

;-)

und

:-(

(Um diese Zeichen zu verstehen, drehen Sie den Monitor im Uhrzeigersinn: dann sehen Sie kleine Gesichter.)

Was die beiden oberen Smileys bedeuten, ist nicht ganz einheitlich: ich verstehe unter dem obersten: "Ich bin fröhlich." und dem unteren "Ich denke, ich bin lustig." Den untersten versteht jeder als: "Ich bin traurig." (Dieser Interpretation schließe ich mich an, Anm. d. Ü.)

Hier einige typische Beispiele:

Hey, ich habe die Übersetzung vor der Zeit geschafft! :-) Jetzt werde ich reich und berühmt! ;-)

Der zweite Smiley ;-) deutet an, dass Sie nicht wirklich daran glauben, mit dieser Übersetzung Geld zu verdienen. Einen ähnlichen Effekt erzielen Sie mit einer Wendung wie "schön wärs" am Ende des Satzes:

Hey, ich habe die Übersetzung vor der Zeit geschafft! :-) Jetzt werde ich reich und berühmt - schön wärs!

Es gibt eine große Auswahl von diesen "ASCII-Gesten", von krank (%^P) über wütend (>:-<) bis erstaunt (:-o), Ihrer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt! Sollte es Ihnen an Fantasie mangeln, gibt es auch diverse Smiley-Wörterbücher (wobei es auch hier wieder Unterschiede in der Interpretation gibt).

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Pausen

Stellen Sie sich vor, dass Sie jemand auf dem Flur fragen, ob man nicht den roten Knopf drücken könne. Man sagt darauf Ihnen: "Nun ja", macht eine Pause, kratzt sich am Kopf, um dann fortzusetzen, "Nun ja, vielleicht explodiert es nicht." Sie haben jetzt die Information bekommen, dass es in der Tat eine sehr schlechte Idee wäre, den entsprechenden Knopf zu drücken, obgleich der Satz:

Vielleicht explodiert es nicht.

relativ wenig Informationen birgt. Ich nutze gern Leerzeichen und geschriebenes Gemurmel, das Nachdenken suggeriert, wie im folgenden:

Nuuunnnn.... jaaaa ääähhh. Nuuuunnnn jaaa, es explodiert *vielleicht* nicht.

Sie können Leerzeichen auch dazu benützen, um den Zusammenhang zwischen Sätzen zu verdeutlichen. Das folgende Beispiel verdeutlicht das Problem:

Möchten Sie eine Maus für Linkshänder oder eine für Rechtshänder mit einer Taste oder mit zwei Tasten?

Manche benutzen für solche Situationen eine Aufzählung:

Möchten Sie 1. eine Maus für Linkshänder oder 2. eine für Rechtshänder a) mit einer Taste b) mit zwei Tasten?

Das einzige Problem, das es dabei gibt, ist, dass viele Menschen dies als Einladung sehen, nur einen Code als Antwort zu senden: 2b.

Um dies zu umgehen, können Sie diese Struktur benutzen:

Möchten Sie
eine Maus für Linkshänder
oder
eine für Rechtshänder mit einer Taste
oder
eine für Rechtshänder mit zwei Tasten?

Dies lädt dazu ein, einfach "auszuschneiden und einzusetzen":

>eine für Rechtshänder mit zwei Tasten?

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Kreative Interpunktion

Ich benutze gern viele Satzzeichen in einer Art "Comic-Sprache". Anstelle von:

Ich bin sehr erstaunt und etwas verärgert. Warum hast Du meinen Artikel Rüdiger gegeben und nicht Gesche?

Schreibe ich:

?!?! Warum hast Du meinen Artikel Rüdiger gegeben und nicht Gesche ?!?!

Das Fragezeichen ist ein Symbol für eine hochgezogene Augenbraue oder ein "Hee?". Das Ausrufezeichen zeigt Erstaunen oder auch ein etwas wütendes Gesicht. Zusammen bedeuten diese Zeichen starkes Erstaunen.

Darüber hinaus gibt es eine lange Tradition der Platzhalter für Schimpfworte, wie z.B. #%?$(*! Manchmal sieht man auch, dass einige Buchstaben durch Sterne ersetzt werden, wie z.B.: A****loch. (Heute neigt man dazu, entweder das Wort auszusprechen, oder gar nicht zu verwenden.)

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